Copywriting - Texte durch Ideenklau

Copywriting - Texte durch Ideenklau

In der Welt der Suchmaschinenoptimierung hat sich eine Technik etabliert, um recht schnell Texte für die eigene Webseite zu verfassen. Denn das reine Kopieren von Texten anderer Webseiten ist nicht nur rechtlich bedenklich, sondern erzeugt auch duplicate Content, der von Google nicht honoriert wird. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen den Unterschied zwischen einem Copywriter aus der Werbebranche und dem ordentlichen Copywriter aus der SEO-Welt und dem verpönten Copywriter vorstellen, der seine Aufgaben oft miserabel erledigt.

Copywriter aus der Werbebranche

Der Begriff des Copywriters stammt eigentlich aus der Werbebranche. Nahezu jede Werbeagentur besitzt einen solchen Copywriter, bzw. Texter. Seine Aufgabe besteht darin, die sprachliche Gestaltung von Werbetexten zu übernehmen, damit die Werbebotschaft des Unternehmens zum Ausdruck kommt.

Wer als Texter erfolgreich sein möchte, muss vor allem kreativ schreiben können, immer mit der Maßgabe, die verkaufsorientierten Ideen zu fördern. Ein akademischer Hintergrund ist als Werbetexter nicht unbedingt erforderlich, doch die sprachlichen Aspekte wie Grammatikregeln & Co. Sollten perfekt beherrscht werden.

Der Werbetexter hat in der Regel bereits ein fertig konzeptioniertes Produkt vor sich und muss dieses nun noch in Worte fassen. Hierzu erstellt der Texter Überschriften, Slogans und auch den Mengentext. Oftmals übernehmen die Entwickler die Rolle des Copywriters, da sie bereits bei der Entwicklung kreative Ideen für Texte haben können und die Botschaften nicht erst einem Copywriter übergeben müssen.

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Copywriter aus dem SEO

Ein SEO-Copywriter ist der kreative Teil beim Erstellen von Texten. Diese sollten für den Leser besonders angenehm zu lesen sein. Das funktioniert nur, wenn sich ein Copywriter in seine Leser hineinversetzen kann. Dazu findet er stets die richtigen Worte, um seine Zielgruppe anzusprechen.

Wenn Sie eine eigene Webseite besitzen, dann ist es enorm wichtig, Texte für die Leser zu verfassen, die sie mögen. Gleichzeitig müssen die Texte für Suchmaschinen optimal aufbereitet werden. Beides zu vereinen ist schwierig, aber machbar.

Der SEO-Copywriter hat die Aufgabe, förderliche und nützliche Texte zu verfassen, die lesenswert sind. Er sollte so geschrieben sein, dass die Besucher diesen Text ihren Freunden und Bekannten weiterempfehlen und in sozialen Netzwerken teilen. Das erzeugt Reichweite und ist eine gute Möglichkeit, die eigene Webseite bekannter zu machen.

Verpönter SEO-Copywriter

Manch ein Blogger oder Affiliate-Seiten-Betreiber hat die Aufgabe des Copywriters nicht wirklich verstanden und ist der Meinung, dass man Texte anderer Webseiten nicht nur als Inspiration, sondern als Vorlage für den eigenen Text verwenden kann. So nehmen SEO-Copywriter gerne Texte, die in den Suchmaschinenergebnissen Top-Platzierungen haben und transponieren die Texte Satz für Satz, um daraus einen vermeintlich eigenen Text zu schreiben.

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Dieses Vorgehen ist jedoch mehr als fraglich. Denn hierdurch entsteht kein wirklich neuer Content, sondern lediglich ein Text über ein Thema, welches bereits umfangreich beschrieben wurde. Für den Leser ist dieser Text kein Mehrwert und da der Artikel auch keine tatsächlichen Neuerungen aufgreift, lohnt es sich für den Leser nicht, ihn in den sozialen Netzwerken zu verbreiten.

Denn Copywriting hat im Ursprung nichts mit dem Erstellen von Kopien zu tun. Es ist lediglich ein englischer Begriff, der in seiner 1zu1-Übersetzung nicht richtig interpretiert wird. Wir haben in der Vergangenheit schon häufig transponierte Texte gefunden. Hier ein kleines Beispiel, damit Sie sich vorstellen können, wie die Transponierung funktioniert:

Originaler Text: „Fidget Spinner sind ein Trend des Jahres 2017, der ursprünglich Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen helfen soll. Die Idee besteht darin, dass ein sogenannter Spinner, also ein kleiner Kreisel in einer Hand zwischen den Fingern rotiert wird. Durch die Rotation entsteht eine Form der Beruhigung. Gleichzeitig stört die Anwendung andere Kinder beispielweise im Schulunterricht nicht, weil der Fidget Spinner nahezu geräuschelos ist.“

Text des verpönten Copywriters: „Die neuen Fidget Spinner sind ein cooler neuer Trend aus dem Jahr 2017. Ursprünglich soll das Spielzeug Kindern mit Aufmerksamkeitsstörungen helfen. Das funktioniert so: Ein Spinner, also ein kleiner Kreisel wird in einer Hand zwischen den Fingern gedreht. Durch die Rotation des Spinners in der Hand entsteht eine Form der Beruhigung. Währenddessen stört die Verwendung andere Kinder z.B. in der Klasse nicht, da der Fidget Spinner fast keine Geräusche macht.“

Haben Sie den Unterschied bemerkt? Inhaltlich sind die Texte identisch, sogar Satz für Satz. Der verpönte Copywriter klaut nicht nur den Text des Urhebers, er nimmt ihn vollständig als Vorlage. Die Keywords, auf welche die Texte optimiert wurden, sind bei beiden Texten überwiegend gleich. Während der erste Texter mühevoll seine Ideen innerhalb des Textes zum Ausdruck bringen musste, hat der zweite Copywriter nicht nur die Ideen, sondern auch den Schreibstil und die Wortwahl übernommen. Ist der erste Text kreativ genug und erreicht er sogar die sogenannte Schöpfungshöhe, ist er vom Urheberrecht abgedeckt. Wer nun meint, diesen Text so als Vorlage zu verwenden, kann als Urheberrechtsverletzer kostenpflichtig abgemahnt werden.

Damit Sie nicht in diese Falle tappen, sollten Sie darauf achten, sich lediglich Ideen zu holen und keineswegs Texte abzuschreiben. Sie begehen sonst eine Form von Betrug, wenn Sie den Urheber der Texte nicht eindeutig kennzeichnen. Natürlich müssen Sie nicht ständig das Rad neu erfinden. Zu vielen Themen gibt es bereits umfangreiche Beiträge. Diese sollten Sie sich durchlesen, verinnerlichen und anschließend mit eigenen Worten wiedergeben. Wichtig ist, dass Sie an den Mehrwert für den Leser denken. Ergänzen Sie also den Text mit weiteren Informationen, die auf anderen Webseiten nicht zu finden sind. Erst das macht Ihren Text zu einem lesenswerten Text.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie Sie den ersten Text verinnerlichen und daraus einen neuen Text kreieren können, haben wir ein Beispiel für einen neuen Text für Sie vorbereitet.

Text des sauberen SEOs: „Es gibt einen Trend; und der hat es in sich. Die Rede ist von Fidget Spinners. Das sind kleine kreisrunde Spielzeuge für Kinder, die eigentlich dazu gedacht waren, ADHs-kranken Kinden zu helfen. Aus dem US-Produkt hat sich mittlerweile ein globaler Trend entwickelt. Neue Modelle können sich nicht nur drehen, sondern sind mit weiteren Features ausgestattet. So gibt es Spinner, die durch die Drehbewegung Musik erzeugen können. Andere leuchten und blinken.“

Fazit

Ein Copywriter ist eigentlich ein Werbetexter, der die Aufgabe hat, besonders kreative Texte zu verfassen. Hierbei geht es nicht darum, Kopien anderer Texte zu erzeugen. Wer diese Auffassung vertritt, muss mit juristischen Auseinandersetzungen rechnen. Wenn Sie eine langfristig erfolgreiche Webseite aufbauen möchten, sollten Sie fremde Texte nie kopieren, sondern darauf achten, dass Ihr Text einen Mehrwert erzeugt. Nur wenn dieser Mehrwert erzeugt wird, kann ein Beitrag für Reichweite sorgen.


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Kommentare


17
jul
2017
Oliver aus Stuttgart
Es sollten sich viel mehr Rechtsanwälte mit dem "Copywriting" der SEOs befassen. Denn das, was oft geschieht, liegt nicht in der Grauzone sondern ist einfach eine Verletzung der Urheberrechte. Man darf einfach nicht abschreiben, weder eine Doktorarbeit, noch im Internet. Es kommt mir vor, dass sich viele Affiliate-Seiten versuchen im Ausland zu verstecken, ohne Impressum und sonstiges. Wenn man nur ein wenig sucht, finde ich eine deutsche Adresse dahinter; oder oft auch nur Briefkastenfirmen von Leuten, die eigentlich in Deutschland sitzen.
Ich musste auch schon oft ansehen, wie meine Texte in Teilen oder auch komplett Satz für Satz übernommen wurden. Manche tauschen nicht einmal die Wörter aus und tun so, als wäre es ihr Eigentum.
Wer von Text-Klauern betroffen ist, kann dieses Tool von Google probieren, um eindeutig klar zu machen, wer der Urheber ist: https://support.google.com/legal/troubleshooter/1114905
Leider klappt es nicht immer, sodass einem der Weg zum Rechtsanwlat und zum Gericht nicht erspart bleibt. Ich habe bislang zwei Fälle, wo ich andere verklagen musste und ich habe immer Recht bekommen. Für Beiträge, wo ich teileweise wochenlag schreibe, ist das auch mehr als Gerechtfertigt.

16
jul
2017
Ronald P.
Ein wirklich gelungener Beitrag. Ich habe das Gefühl, dass sich viele "SEO" nennen, obwohl sie keine Ahunung von der Materie haben und wie wild Texte kopieren ohne dass sie eigentlich merken, welchen Schaden sie anrichten. Richtig gute Content-Erstellung und Vermarktung klappt einfach nur, wenn man originelle Texte schreibt und nicht abkupfert - so jedenfalls meine Erfahrung.

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