Heute gibt es statt die durch den wissenschaftlichen Geist geprägten Webverzeichnisse nur noch mehr oder minder gute kleine Verzeichnisse, meist als Branchenbücher bezeichnet, die jedoch ausschließlich kommerziellen Zwecken im Bereich der Suchmaschinen-Optimierung dienen. Oftmals sind solche Branchenbücher kostenpflichtig. Doch die Preise sind weit entfernt von dem, was eigentlich geboten wird. Google hat die Geschäftsmodelle erkannt und wertet Branchenbücher stetig ab. Ein Link von einem solchen Verzeichnis hat heutzutage kaum noch einen Wert.
Ein Problem von Webverzeichnissen besteht darin, dass diese oft tausende ausgehende Links aufweisen. Dabei gehen die Links nicht nur an überdurchschnittlich hochwertige Seiten über, sondern leiten auch auf minderwertige Webseiten, von denen manche sogar als Spam eingestuft werden. Als Folge werden auch die Webverzeichnisse und Branchenbücher in ihrem Ranking abgestraft, da diese auf solche Seiten verlinken.
Große Webverzeichnisse wie web.de haben erkannt, dass Linklisten in der heutigen Zeit keinen Mehrwert mehr bieten und haben ihr Verzeichnis in ein Webportal mit eigenen redaktionellen Inhalten umfunktioniert.
Wer selbst ein Branchenbuch betreibt und mit Rankingproblemen drastisch zu kämpfen hat, sollte sich überlegen, auch ein Umdenken des Geschäftsmodells in Betracht zu ziehen. Zwar scheint es für den einen oder anderen ein drastischer Schritt zu sein, doch wer langfristig Erfolge erzielen möchte, sollte erstens übermäßig ausgehende Links an qualitativ minderwertige Seiten vermeiden und Inhalte liefern, welche die Nutzer als wertvoll erachten.
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, ein eigenes Webverzeichnis oder einen Bookmarking-Dienst anzubieten, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass mit dieser Methode künftig nicht viel Geld zu verdienen ist. Auf der einen Seite ist der von Nutzern erstellte Inhalt zur Beschreibung der eigenen Webseiten theoretisch wie eine Goldgrube. Doch ohne eigene redaktionelle Inhalte, die Nutzern wirklichen Mehrwert liefern, gibt es kaum Chancen für ein gutes Ranking. Und auch die zahlreichen ausgehenden Links sorgen für Ernüchterung.
Wenn Sie mit einer neuen Webseite gestartet sind oder das Ranking der eigenen Webseite verbessern möchten, sollten Sie sich die Frage stellen, ob sich die Eintragung in hunderten Webverzeichnissen lohnen kann oder ob Sie hiermit nur Zeit und Geld verschwenden. Dass die größten Player Yahoo und DMOZ die Dienste eingestellt haben, setzt ein klares Zeichen für die Qualität der Verzeichnisse in Bezug auf die Suchmaschinen-Optimierung.
Wer Links zur eigenen Webseite über Webverzeichnisse sammeln möchte, der sollte folgende Kriterien beachten:
Dies sind die wichtigsten Punkte, die Sie bei der Wahl von Webverzeichnissen beachten sollten. Prinzipiell können Sie davon ausgehen, dass ein Webverzeichnis oder ein Branchenbuch eine gute Qualität hat, wenn ein eigener redaktionell gepflegter Bereich existiert und dort viele unterschiedliche Beiträge existieren. Sind diese über die Suchmaschinen auffindbar, ist das ein Zeichen für Qualität.
Einträge in Branchenbücher können für Sie vorteilhaft sein, wenn Sie eine lokale Dienstleistung anbieten, also beispielsweise einen lokalen Shop besitzen oder ein Restaurant leiten. Hier gilt es von Fall zu Fall zu entscheiden, ob sich ein Eintrag in einem lokalen Webverzeichnis lohnt. Auch hier sollten die zuvor genannten Punkte abgearbeitet werden, sodass Sie sich einen Eindruck über die Qualität der Angebote verschaffen können.
Fakt ist, dass Webverzeichnisse und Branchenbücher ausgedient haben. Die Zeit der wertvollen Links durch Verzeichnisse scheint sich dem Ende zu nähern. Daher sollten Sie keine Zeit damit verschwenden, hunderte Branchenbücher zu suchen, um dort einen Eintrag zu erbetteln. Stattdessen ist es ratsam, alternative Linkbuilding-Methoden anzuwenden, um Links von hochwertigen Seiten zu bekommen.